Seit Mittwoch, dem 03. Mai 2023, besetzt die Hamburger Gruppe “SCHWUPPS” der End-Fossil-Bewegung den Hörsaal der Sozialökonomie im Von-Melle-Park 9. Zu ihren Forderungen gehört, neben der kostenlosen Umwandlung des Semestertickets zum Deutschlandticket und der “klimaneutralen Universität” bis 2025, auch eine Demokratisierung und Transformation der Uni Hamburg.
Die Save Krimi!-Initiative, die sich für den Erhalt des Master-Studiengangs “Internationale Kriminologie” einsetzt, schließt sich allen genannten Forderungen an und steht solidarisch an der Seite der Besetzer*innen. Besonders betonen möchten wir in diesem Zusammenhang:
- die dringende Notwendigkeit radikaler, struktureller Veränderungen an der Uni Hamburg für mehr studentische Beteiligung und Stimmberechtigung,
- eine Kompetenz-Verschiebung weg vom Uni-Präsidium hin zu den Akteur*innen auf Fakultäts- bzw. Fachbereichsebene,
- die Aufhebung letztinstanzlicher Veto- und Blockaderechte im Uni-Präsidium,
- eine deckende Ausfinanzierung von Forschung, Lehre und Studium an der Uni Hamburg durch den Senat,
- das Ziel einer “Uni für alle”.
Diese drastischen Forderungen sind das vorläufige Ergebnis langer, kräftezehrender Gespräche mit Einzelpersonen und Austauschrunden in verschiedenen Gremien. Für uns hat sich hier immer wieder bestätigt, dass auch die ernsthaftesten Anstrengungen letztlich unbegründet im Präsidium – derzeit in der Person von Hauke Heekeren – scheitern. Wichtige Reformen, die spätestens seit der 68er-Bewegung hinlänglich bekannt sein dürften, wurden verschlafen, ignoriert oder weggelächelt. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Zustände an der Universität Hamburg weiter verschärft: eine sogenannte “Exzellenzinitiative” für die kapitalistische Vermarktung und Verwertung wissenschaftlicher Erkenntnisse steht exemplarisch einem zunehmenden Teil der Geistes- und Sozialwissenschaften gegenüber, die von Kürzungen und Zulassungsauflagen gebeutelt sind. Die aktuelle Strategie der Uni Hamburg fördert auf diese Weise ein disziplinäres Gegeneinander. Eine “Uni für alle” müsste hingegen von einem diversen, kollegialen Miteinander geprägt sein, dessen interdisziplinäre Kooperation allen Menschen in der Stadt und darüber hinaus zugute kommt.
In diesem Sinne rufen wir alle Mitglieder der Universität dazu auf, sich mit dem Protest solidarisch zu zeigen. Dies ist ein Aufschrei: Für eine bessere Uni!